Zwei Rotenburger Karateka bestehen Schwarzgurtprüfung

Josephine Konrad und Mike Wendt vom Karate-Dojo Rotenburg (KDR) nahmen am 30.01.2010 in Obertshausen an der Dan-Prüfung des Deutschen JKA-Karate Bundes (DJKB) teil und bestanden ihren 1. Dan mit gutem Ergebnis.

Fragt man einen Anfänger, was er sich als Ziel im Karate vorgenommen hat, so hört man sehr oft: „den Schwarzgurt“.

Dieses Ziel erreichen jedoch die wenigsten, da ihnen der Weg bis dahin zu lang ist. Eine Schwarzgurtprüfung im Karate bedarf eines jahrelangen Karate-Studiums. Dieses erhalten die Sportler in guten Karatevereinen. Voraussetzung zur Prüfung ist regelmäßiges, ernsthaftes und richtiges Training über einen längeren Zeitraum unter fachlicher Anleitung. Im traditionellen Karate ist es nicht möglich, bereits nach drei oder vier Jahren ein Meister zu werden und den Schwarzgurt zu tragen.

Ziel erreicht

Josephine Konrad (26) betreibt seit über 12 Jahren Karate. Sie hat ihren Dô (=Weg) kontinuierlich verfolgt und dabei keine Strapazen und Entfernungen gescheut, um ihre Techniken unter den strengen Augen der Rotenburger Trainer zu verfeinern. Derzeit wohnt Josephine in Göttingen und bereitet sich auf ihre Examensprüfungen in Humanmedizin vor.

Mike Wendt (36) aus Rotenburg begann 1988 in Rotenburg mit dem Karatesport. Von 1996 bis 2006 unterbrach er aus beruflichen und familiären Gründen sein Karatetraining. Nach zehnjähriger Pause wagte er den Wiedereinstieg und begann regelmäßig zu trainieren und Lehrgänge zu besuchen. Er ist der beste Beweis dafür, dass man mit der richtigen Einstellung auch nach längerer Pause so ein hohes Ziel erreichen kann. Man muss nur den ersten Schritt tun und seinen “inneren Schweinehund” überwinden, oder wie ein altes Sprichwort sagt: “Der längst Weg beginnt mit dem ersten Schritt”.

Neben dem Training in Rotenburg haben sich beide Anfang Januar intensiv bei Sensei Kiiskilä in Frankfurt auf die Dan-Prüfung vorbereitet.

Konrad und Wendt dürfen sich jetzt „Shodan“ oder auch Sensei (Meister) nennen.

JKA-Chief-Instructor of Europe

Prüfer war der Chief-Instructor of Europe der Japan-Karate-Assosiation (JKA), Großmeister Hideo Ochi (8. Dan).

Gemäß der Prüfungsordnung fand eine Überprüfung in Kihon (Grundschule), Kata (Form) und Kumite (Kampf) statt.

Es muss ein tolles Gefühl für die Beiden gewesen sein, als Shihan Ochi das Ergebnis der Prüfung mitteilte und den Prüflingen das begehrte Dan-Diplom überreichte. Natürlich werden bei Dan-Prüfungen nicht nur Techniken der „Meister“ erwartet. Gerade der 1. Dan soll so verstanden werden, dass der Kampfkunstschüler die Grundtechniken dieser Disziplin beherrscht und nun bereit ist, sich zu einem wirklichen Meister fortzubilden.

33 Schwarzgurte im Verein

Die Liste der Dan-Träger im Karate-Dojo Rotenburg ist auf nunmehr 33 Karatekas (davon 8 Frauen) angewachsen. Dies allein beweist die hohe Leistungsfähigkeit und das überdurch-schnittliche Niveau des hiesigen Karatevereins.

Ganz entscheidend für diesen Erfolg war sicherlich die Fachkompetenz der Rotenburger Trainer Volker Sandrock (4. Dan), Roman Müller (2. Dan), Jens Wehrum und Anton Hilfer (beide 1. Dan), die sich auf zahlreichen Lehrgängen stetig weiterbilden. Sandrock besitzt zudem die C-Trainer-Lizenz des DOSB und ist, wie auch Roman Müller, Bundeskampfrichter im Fachverband.

Vom Schüler zum Meister

Als Träger eines schwarzen Gürtels sollte man jedoch nicht nur in Kampftechniken Meister sein, sondern vielmehr mit Vorbildwirkung als Mensch und Persönlichkeit durchs Leben gehen.

Fazit:

Eine Dan-Prüfung ist kein Geschenk, sondern das Ergebnis von langem und konsequentem Training unter exzellenter fachlicher Anleitung. Koordination, Flexibilität, Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer sowie die persönliche Einstellung sind Grundvoraussetzungen zum Bestehen einer solchen Prüfung.


Erstellt am 03.02.2010. Letzte Änderung am 03.02.2010 von Roman Mueller