Zahlreiche Kinder beim neuen Karate-Anfängerkurs

Der kürzlich begonnene Anfängerkurs des Karate-Dojo Rotenburg (KDR) zeigt deutlich, dass viele Kinder aus Rotenburg und Umgebung eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung suchen.

20 Kinder nahmen am kostenlosen und unverbindlichen Karate-Probetraining in der Grundschule in Rotenburg teil.

Volker Sandrock (5.Dan), Vorsitzender des Vereins, nennt nachfolgend die Gründe für die Durchführung von Anfängerkursen im Karate-Sport:

Die Veränderung der persönlichen sowie gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse hat in der vergangenen Zeit eine Verschiebung der Werte nach sich gezogen.

Die Ansprüche der Kinder und Jugendlichen an sich selbst und an ihre Umwelt, aber auch die Anforderungen an Kinder und Jugendliche sind besonders in letzter Zeit enorm gewachsen. Um diesen neuen Ansprüchen und Anforderungen gerecht zu werden, sind im Bereich der Jugendarbeit neue Ideen und Konzepte von allen in diesem Bereich tätigen Mitarbeitern und Einrichtungen auf staatlicher insbesondere aber auch auf privater Ebene gefragt.

Das Karate-Dojo Rotenburg möchte mit seinen Anfängerkursen einen Beitrag zur Jugendarbeit im Landkreis Hersfeld-Rotenburg leisten.

Oberstes Ziel ist es dabei, das Karate als eine Energie in sinnvolle Bahnen umgeleitete Sportart, nicht jedoch, wie häufig dargestellt, als brutale Kampfsportart, vorzustellen.

Auf diesem Weg soll den Kindern und Jugendlichen eine positive Einstellung gegenüber dem Sport, der Gemeinschaft und nicht zuletzt dem einzelnen Trainingspartner vermittelt werden.

Der über allen Zielen stehende Grundgedanke bleibt jedoch, Kindern und Jugendlichen den Weg in eine andere Form der Gemeinschaft aufzuzeigen und ihnen die Gelegenheit zu bieten, sich in diesem neuen Umfeld zu entwickeln und dabei neue Erfahrungen zu sammeln.

Karate ist sicherlich in verschiedener Hinsicht besonders geeignet, die oben angeführten Inhalte zu vermitteln. Schon der Begriff „Karate“ (leere Hände) deutet darauf hin, dass Karate vom Grundgedanken her eine friedfertige Sportart ist, bei der keine Waffen eingesetzt werden. Karate ist dementsprechend eine Form der waffenlosen Selbstverteidigung und nicht, wie weit verbreitet angenommen, eine „gewalttätige Sportart“.

Der einheitliche, weiße Karate-Anzug vermittelt, dass alle Karateka gleich sind. Unterschiedliche Herkunft oder persönliche Verhältnisse verschwinden dabei und die Schüler unterscheiden sich lediglich von ihrem Wissensstand her, der durch die farbigen Gürtel symbolisiert wird.

Dazu bedeuten die hierzu notwendigen Gürtelprüfungen zwar eine nervliche und körperliche Belastung, gleichzeitig aber auch Selbstbestätigung. Die Graduierung ist das Symbol für einen höheren Kenntnisstand, aber auch Anreiz für Selbstkontrolle, Leistungssteigerung und Verantwortung.

Insgesamt werden mit dem Karate-Training neben der Entwicklung körperlicher Fähigkeiten somit auch Werte vermittelt, die den Kindern und Jugendlichen helfen sollen, eine von Bescheidenheit, Toleranz und Selbstbewusstsein geprägte Persönlichkeit zu entwickeln.


Erstellt am 21.10.2014. Letzte Änderung am 21.10.2014 von Volker Sandrock